Schachspiel

Ein Schachspiel aus Beton, das von Pflanzen inspiriert wurde.
Was zunächst widersprüchlich erscheint, bildet das gestalterische Fundament dieses Projekts: Beton steht für Härte, Schwere und Künstlichkeit, während Pflanzen für organisches Wachstum, Lebendigkeit und Wandel stehen. Dieser Gegensatz wurde bewusst als gestalterischer Reiz genutzt und durch Material, Form und Fläche ins Spiel übertragen.

Die Schachfiguren orientieren sich formal an abstrahierten pflanzlichen Strukturen wie Wurzeln und Stämmen. Alle Figuren teilen ein gemeinsames Fundament, unterscheiden sich jedoch in Proportion, Haltung und Detail, entsprechend ihrer Rolle im Spiel. Trotz der Reduktion bleibt die pflanzliche Anmutung erkennbar und schafft eine lebendige, zugleich ruhige Einheit.

Anstelle eines klassischen Spielbretts kommt eine rohe Baumscheibe zum Einsatz, die unbearbeitet belassen wurde – samt natürlichem Riss, der nicht kaschiert, sondern als Teil des Gesamtbilds akzeptiert wurde. Darauf liegt eine konturgefräste Plexiglasscheibe, auf die das Schachbrettmuster aufgebracht wurde. Die transparente Ebene ermöglicht das Spiel, ohne die Natürlichkeit der darunterliegenden Struktur zu verdecken. Sie steht sinnbildlich für die Verbindung zwischen organischem Ursprung und konstruktiver Ordnung, zwischen Natur und System.

So entsteht ein haptisch erfahrbares Spielobjekt zwischen Widerspruch und Harmonie.

Dieses Projekt ist eins meiner ersten Gestaltungsprojekte gewesen.